TRAUMHAUS

traumhaus

Autorin: Helga Langer

Die südliche Steiermark: hügelig, fruchtbar, ursprünglich, von den Bausünden der siebziger Jahre verschont, macht auf den auswärtigen Besucher einen liebevoll gepflegten, traditionsverhafteten Eindruck. Historische Dorf- und Stadtstrukturen, gewissenhaft restaurierte Gebäude, tragen zu dem Bild eines sorgsam erarbeiteten Wohlstandes bei. Und darin eingebettet finden sich moderne gewerbliche und private Bauten, deren eigenwillige Formen das Bild des traditionellen erweitern und die Moderne in das ländliche Leben aufnehmen.

In Schwabau bei Straden lebt und arbeitet das Ehepaar Zidek; er ist Spenglermeister, der ständig modernisierte und erweiterte Betrieb ist in der dritten Generation in der Familie. Weiterbildung, um die handwerkliche Qualität zu perfektionieren, ist für den Firmenchef und sein Team Selbstverständlichkeit und Bedürfnis zugleich. So gehört die Firma ( www.zidek.cc ) zu den besonders ausgebildeten Qualitätsspenglern, die aufwendige Zusatzausbildungen für die Verarbeitung von RHEINZINK®-Produkten (Titanzinkelemente, Photovoltaik, Dachentwässerungssysteme, Dacheindeckungen, Fassaden) durchlaufen haben, denn auch die allerbesten Baustoffe können niemals besser als ihre Verarbeitung sein.

Und so nimmt es nicht Wunder, dass das Ehepaar Zidek sich entschloss, ein modernes Wohnhaus für sich selber zu bauen, in dem nur ausgesuchte, langlebige und ökologisch unbedenkliche Baustoffe  verarbeitet wurden.

Mit der Gesamtgestaltung wurde ein Freund im Ort beauftragt, der Lebensraumgestalter Rupert Rauch. Das Bauherrenehepaar war sich im Klaren welche Wohnwünsche umgesetzt werden, und dass strukturelle Klarheit und Geradlinigkeit die Wohnlandschaft prägen sollten. Wie diese noch recht allgemeinen Vorstellungen in häusliche Lebensräume und Gartenfreiräume überführt werden sollten, wurde ohne Einschränkungen Rupert Rauch überantwortet. Die Gedanken des Feng Shui bestimmten die Ausgestaltung mit. Als Baustoffe wurden im wesentlichen Holz, RHEINZINK® und Glas verwendet. Bäume, so zitiert Rupert Rauch den Dichter Khalil Gibran, sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt. Und Feng Shui ist einfach zu wirksam, um es zu ignorieren. Ein Haus, bei dem das Äußere und die räumliche Grundstruktur nach sehr engen Vorgaben geplant werden, unterscheidet sich, so Rupert Rauch, für ihn sehr von einem Habitat mit einer ganzheitlichen umfassenden Gestaltung. Erst in einer solchen wird eine harmonische Komposition von Bauökologie, Struktur, Innenarchitektur, Lichtgestaltung usw. möglich. Auf die Aufgaben der Lebensraumgestaltung hat sich Rupert Rauch seit Jahren spezialisiert, interessierte Leser können hierzu Ausführlicheres unter www.rauchsignale.com finden.

Und so entstand auf einem bewusst philosophischen Hintergrund ein ungewöhnlicher Lebensraum.

Auf dem Flachdach des lang gestreckten T-förmigen Gebäudes wurde in Lärche ein Haus für den Sohn errichtet; die breiten Dachüberstände des RHEINZINK®-Daches schützen die Fassade, so dass der honiggelbe Holzfarbton erhalten bleibt. Die waagerechte Holzbeplankung wird am unteren Baukörper aufgenommen durch RHEINZINK®-Horizontalpaneele, die so sorgsam verarbeitet wurden, dass sie wie mit dem Lineal gezogen erscheinen. In Weinrot ist der Garagenanbau gehalten, die RHEINZINK®-Fassade stellt sich Blaugrau dar, die Farben lockern den großen Baukörper auf und ordnen sich harmonisch einander zu. Lärche, richtig verarbeitet, kann ohne Pflege viele Jahrhunderte halten, Holzkirchen in Schweden legen dafür ein deutliches Zeugnis ab. Das vorbewitterte blaugraue RHEINZINK®-Dach und die -Fassade sind von gleicher Beständigkeit. Eine Eigenschaft, die in die wertebewusste Umgebung der Steiermark sehr gut passt.

Der Eingangsbereich ist zurückgesetzt im Baukörper, geschützt vor Regen und Wind. Eine Terrasse vor dem Haus nach Südwesten wird durch ein Hochbeet zur Hofauffahrt abgegrenzt und eine – mehr dem privatem Bereich zugeordnete – Terrasse hinter dem Haus mit Garten und Pool bieten Lebensräume im Freien mit unterschiedlichen Akzenten.

Im Inneren dominieren klare Formen, rechte Winkel, rationell erdachte Wandstrukturen, wo statt gemauerter Wände der Tischler gemäß der gestalterischen Vorgaben Wandschränke, Borde und Nischen schuf. Strukturelle Klarheit, die dennoch Wohnlichkeit bietet. In der Raumaufteilung herrscht eine klare Gliederung in den allgemeinen Bereich mit Wohnen, Essen, Kochen, Arbeiten und den privaten Rückzugsbereich mit Schlafen, Bad, Wellness sowie dem Wirtschaftsbereich im Übergang zur Garage.

Auch bei der Energiegewinnung wurde auf Umweltverträglichkeit und gleichermaßen Wirtschaftlichkeit geachtet. Beide Begriffe sind schon seit längerem keine Gegensätze mehr, eher Ergänzungen. Erdwärme wird zum Heizen aus einem 35 m tiefen Entnahmebrunnen gewonnen und in einem 8 m tiefen Schluckbrunnen der Erde zurückgegeben. Die Wärmedämmung sorgt Sommers wie Winters für ein angenehmes Wohnraumklima: Holzriegelbauweise mit 26 cm Volldämmung durch eingeblasene Zellulose. Die hinterlüftete RHEINZINK®-Fassade stellt durch das Reflektionsverhalten bei Sonneneinstrahlung einen regulierenden Puffer dar, sodass die Familie Zidek selbst bei hohen Außentemperaturen (32° im Schatten) im Inneren nie mehr als 24° messen konnte.

Ungewöhnlich am gesamten Objekt ist die bis ins Detail gehende konsequente Gestaltung, die im Inneren die äußere Form widerspiegelt. Im Inneren sind alle Strukturen, wie die des Äußeren, Ausdruck der Persönlichkeit des Bauherrenehepaars.

Dieses Haus zeigt in allen Gewerken sorgfältige Verarbeitung. Insbesondere die Spenglerarbeit der Firma des Hausherren demonstriert, wie anspruchsvoll dieses Handwerk geworden ist, in dem es leider an qualifiziertem Nachwuchs mangelt. Der Firmenchef, Meister Klaus Zidek, bedauert, dass es sich in der Jugend anscheinend noch nicht herumgesprochen hat,  wie vielfältig, spannend und den Geist fordernd dieses Handwerk ist. Zusätzlich ist es zukunftsorientiert und vielfältig einsetzbar, vom Neubau über die Sanierung historischer Gebäude bis hin zur Photovoltaik. Auch künstlerische Elemente sind in diesem Beruf umsetzbar, z.B. bei der Fassadengestaltung, hier kann der qualifizierte Spengler eigene Formen herstellen oder auf vorgefertigte arbeitssparende Gestaltungselemente zurückgreifen, was die Kosten erheblich senkt. Hierbei stehen bewährte Module wie die RHEINZINK®-Großraute, -Spitzrauten, -Paneele usw. zur Verfügung.

Es steht zu wünschen, dass dieser zukunftsträchtige Beruf mehr junge Menschen anziehen wird als derzeit; dieses Handwerk hat einen soliden Boden, ermöglicht wirtschaftlichen Erfolg mit einer Tätigkeit, die bleibende Werte für Menschen schafft. Die Spenglerei Zidek und das Haus sind hierfür ein lebendiges Beispiel.